Fürstenwalde

Kirche Fürstenwalde AußenansichtWo KMD Georg Popp Kantor ist, da sorgt er für Alpirsbacher Wochen. Früher war das in Blexen an der Wesermündung der Fall. Seit er Domkantor in Fürstenwalde an der Spree ist, sind wir dort im Dom St.  Marien  heimisch geworden.

Dieser hat eine bewegte Geschichte. Die Pfarrkirche von Fürstenwalde wurde nach der Zerstörung von Lebus an der Oder , dessen Bischof die „wohlbefestigte und volkreiche Stadt“ seit 1354 gehörte, Sitz des Bistums und 1385 vom Papst als Kathedralkirche bestätigt. Sie wurde wegen Zerstörungen, Brand und Baufälligkeit im Lauf der Jahrhunderte vielfach umgestaltet; im April 1945 legte eine Brandbombe und eine Luftmine sie innerhalb von vier Tagen in Trümmer.

Innenansicht FürstenwaldeAm Reformationstag des Jahres 1995 konnte der Dom nach 50 Jahren wieder eingeweiht werden. Bewusst hat man die Spuren der Zerstörung als Fragmente gelassen. Das 1517 erbaute, schlanke 12,5 m hohe, figurenreiche und filigrane Sakramentshaus ist, ummauert, vor der Zerstörung bewahrt worden. Im hinteren Teil des Schiffes sind architektonisch gekonnt im Erdgeschoss und den Emporen funktionale Gemeinderäume durch Glas abgetrennt worden und doch dem Raumganzen zugehörig geblieben. Der imposante Barockaltar stammt aus der jetzt als Bibliothek genutzten Franziskanerkirche in Jüterbog; aus der Thomaskirche in Leipzig kommt die Orgel, die, wie das Geld es erlaubt, Stück um Stück eingebaut wird.

Es ist von eigenem Reiz, wie diese Kirche einer ganzen Gregorianischen Woche mit Stundengebeten, Messe und Singübungen, Studium und Mahlzeiten unter einem Dach „Raum gibt“.