Herbstrundbrief 2013

Werte Freundinnen und Freunde der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach,

unser Plan war, in diesem Jahr schon mit dem Johannisbrief die Faltblätter mit dem Programm für 2014 und der Vorschau auf 2015 zu verschicken, weil wir darauf aufmerksam gemacht wurden, dass heutzutage früher fürs Jahr geplant wird. Daraus ist nun leider nicht mehr geworden, als dass dieser Rundbrief nicht zu Johannis, aber vor dem Advent verschickt wird, nämlich Mitte November. Aber immerhin: ein erster Schritt zur früheren Fertigstellung der Prospekte ist gemacht, und wir bemühen uns um weitere Besserung!

Berichte

Seit unsere Website www.kaalpirsbach.de wieder funktioniert und auf dem Laufenden gehalten wird, sind die Berichte von den Wochen in der Regel bald danach dort nachzulesen, und meist auch mit Bildern. Da aber viele keinen Internetzugang haben, werde ich sie auch weiterhin im Rundbrief abdrucken, wenn nötig, gekürzt. Es folgen also Kurzberichte der Epiphanias-Woche in Heiligkreuztal, der Pfingstwoche in Meißen, der Sommerwoche in Gernrode, der Woche in Bad Urach zum 80sten Jubiläum der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach sowie der Richard Gölz gewidmeten Herbstwoche in Tübingen. Die in Lippoldsberg geplante Osterwoche musste leider wegen zu weniger Anmeldungen abgesagt werden.

Über die Woche in Heiligkreuztal berichtet P. Walter J. Pehl DSJ:
Wie es nun schon seit mehr als zwei Jahrzehnten Tradition ist, fand die Epiphaniaswoche der KAA vom 1. bis 6. Januar wieder im ehemaligen Benediktinerinnenkloster Heiligkreuztal statt. Es war diesmal nur ein verhältnismäßig kleiner Konvent mit knapp über 20 Teilnehmern. Die Gesamtleitung lag in den Händen von Präses Dr. Rüdiger Schloz, der auch kurzfristig an Stelle des erkrankten Rector Studiorum einsprang. Sein Studium über den „Islam und Europa“ bot eine Fülle von Informationen über diese uns doch nach wie vor weithin fremde Religion.
Die Singübungen wurden von Cantrix StR’in Elisabeth Hofmann souverän geleitet; es gelang ihr, den schwierigen Stoff des Weihnachts-Officiums lebendig zu vermitteln, was sich in einer frischen Ausführung der Stundengebete und der Messe bewährte. Die Tagzeitengebete leitete als Hebdomadarius Pfr. Alexander Beck, der auch die Hl. Messe zelebrierte. Die Predigt in dieser Messe hielt Pfr. Christoph Foerster aus Berlin. Die Homilien zu früher Stunde in der Matutin gestaltete wie in den letzten Jahren Pfr. Arnd Breuning aus Nürtingen. Er legte in vier Schritten die Jahreslosung aus „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr 13,14). Zum Mittagessen und einige Male auch zum Abendbrot sind wir, wie schon im letzten Jahr, in die Klostergaststätte gebeten worden, die uns durch ihr reichhaltiges und sehr schmackhaftes Angebot verwöhnte.
Als bemerkenswerte Neuerung fiel uns auf, dass Kloster Heiligkreuztal einen neuen geistlichen Leiter hat. Monsignore Heinrich Maria Burkard ließ es sich nicht nehmen, uns als Gruppe zu begrüßen und zu verabschieden. Für den Vorabend des Epiphaniasfests lud er uns zur Lichtvesper der katholischen Hausgemeinde ein – eine absolute Neuheit! Und an Epiphanias nahm er seinerseits an unserem Morgengebet teil. Hier bahnt sich, wie es scheint, eine erfreuliche neue Form ökumenischer Gemeinschaft an, die wir so bisher nicht kannten.

Über die Pfingstwoche in Meißen berichtet Ingrid Hofmann, Eisenach:
Hoch über der Elbe liegt die Evangelische Akademie Meißen, in der die diesjährige Pfingstwoche der KAA stattgefunden hat. 28 Interessierte waren am Pfingstmontag angereist (…)

Angereist war auch Professor Karlfried Fröhlich, unser Rector studiorum aus dem fernen Princeton, USA. Eine besondere Freude nicht nur für ihn war es, dass aus den verschiedensten Orten Deutschlands seine Freunde und Angehörigen angereist waren. So wurde die Messe in der Allerheiligenkapelle des Domes für Neulinge und alte Hasen zu einem volltönenden Erlebnis.

Nicht unwichtig für die Qualität der Gesänge waren Stiftskantor i.R. Rudolf Rienau, früher Loccum und Domkantor KMD Georg Popp aus Fürstenwalde.(…) In der Vorbereitung auf die Messe hat Rudolf Rienau mit bewundernswerter Exaktheit die von uns zu singenden Stücke einstudiert. Trotz des in Meißen besonders umfangreichen Organisationsaufwandes (z.B. drei zu nutzende Kirchen und fünf Schlüssel - oder waren es mehr?) übernahm Anne Winkler die Leitung der wohlklingenden Frauenschola.
Das Studium dieser Woche hatte das Thema "Der vierfache Sinn der Heiligen Schrift in Theologie und Kunst". Ich hatte bereits vom guten Ruf des 84jährigen Professor Fröhlich gehört und gelesen. Jetzt erlebte ich einen brillanten Methodiker, der für uns aus seinem unermesslichen Wissens-schatz schöpfte. Er vermittelte uns eine neue, bewusstere Sicht auf Kunstwerke und Texte.

So erfuhren wir, was die Worte aussagen:
"Littera gesta docet — "Der Buchstabe lehrt die Ereignisse,
Quid credas allegoria — was du zu glauben hast, die Allegorie,
Moralis quid agas, — die Moral, was du zu tun hast,
Quo tendas anagogia. — wohin du streben sollst, die Anagogie."

Die vier Paradiesströme, die vier Wesen, das himmlische Jerusalem und vieles mehr entdeckten wir auch, als uns Dr. Klaus Fröhlich aus Bochum durch die Trinitatiskirche in Meissen-Zscheila mit ihren wunderbaren Fresken aus der Mitte des 13. Jahrhunderts auf der anderen Seite der Elbe führte. Diese Exkursion - eine wertvolle Auflockerung der Woche - war eine hervorragende Ergänzung zum Studium und bot zudem einen spannenden Einblick in die Vergangenheit der Brüder Klaus und Karlfried Fröhlich.
Zum guten Gelingen unserer Pfingstwoche trugen wesentlich auch die beiden Homiliatoren Pfarrerin B. Wurz und Pfarrer A. Beck bei, der Praeses chori und Prediger in der Messe Pfarrer J. Schwarzbach, der Hebdomadarius H.v. Strauch, die Ausstrahlung der St. Afrakirche, die abendlichen Gänge zur Komplet im Dom und der entspannende Gang von dort "nach Hause", in dieser Woche noch ohne strömenden Regen und ungebändigte Elbe.

Wenn ich jetzt meine Fotos von dem malerischen Fluss betrachte, kommt mir das Versikel aus den Laudes in den Sinn: "Nun gibst du einen gnädigen Regen, Halleluja. Und dein Erbe, das dürre ist, erquickest du, Halleluja." Mögen die Opfer der Überflutung bald die Erfahrung machen können, dass der Regen auch gnädig sein und erquicken kann!

Es folgt das traditionelle Sonett von Kirchenmusikdirektor Erhard Egidi, Hannover:

Alpirsbacher Pfingstwoche
Anno Domini 2013
in Meißen

„KOMM, Heiliger Geist“, so haben wir gesungen
H ier in der Domstadt, wo fünf Tage lang
E in trefflich Paar Cantores den Gesang
I m Chore lehrte Alte mit den Jungen.

L angmütig und geduldig, bis gelungen
I m Chore schien, dass jedem es gelang
G ut mit zu tun im Singen voller Dank,
E s hat belebt wie Pfingstfests Flammen-Zungen

R ector war Froehlich, der’s auf sich genommen,
G anz weit zu reisen, um zu uns zu kommen.
E r sprach über der Schrift vierfachen Sinn.

I hm lauschten wir voll Eifer mit Gewinn.
S o scheiden wir, zu ziehn auf unsern Wegen
T reu altem Brauche mit dem Reisesegen.
Am 25. Mai 2013
Von
E.E.

Den Bericht über die „Hochsommerwoche“ in Gernrode verfasste Dr. Barbara Axthelm:
„Das ist ein köstlich Ding, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen“.

Dieses Responsorium aus den Laudes des Freitag mit seiner Schönheit von Melodie und Text trägt uns noch weiter in den Alltag, der auf Gernrode folgt. 9 Tage waren wir wieder in clausur neben der uns so vertrauten ottonischen Stiftskirche versammelt. Hier malen die Sonnenstrahlen Zeit und Stunde auf Form und Stein und vereinen sich mit Wort und Klang unserer Hymnen und Gebete. Gernrode. In der Morgenstunde Henning Drudes feine Homilien zum Benedictus und am Vormittag Axel Deneckes spannendes Studium zu den heiklen Themenbereichen unseres Glaubens - beides hat unseren Geist angeregt und zu aufgeregten Diskussionen Anlass gegeben. So soll es sein!

Zu Wohlklang und Freude an den Stundengebeten haben uns die beiden Kantoren Rudolf Rienau und Christine Unger Tag für Tag geleitet und emporgehoben. So soll es sein!

Unser aller Freudenpünktchen war Johannes. Ein Knäblein von 9 Monaten war immer mitten unter uns. Liebreizend und freundlich. Dass seine Eltern Annette und Robert Grimmell dabei ihre aufwändigen Ämter – Organisation vor Ort und Hebdomadarius - tadellos bewältigt haben, hat uns Bewunderung abverlangt. Johannes ist für 2014 bereits vorgebucht! Da waren zunächst einige Krankmeldungen, schon vor Beginn, die die Teilnahme verhinderten und bereits am 3. Tag der Woche passierte sogar ein Sturz mit Armfraktur und nachfolgender Operation im Krankenhaus Quedlinburg.

Aber vor allem gab es so viel Erfreuliches. Zwei Sonntagsgottesdienste haben wir mitgestaltet, weil der pastor loci im Urlaub weilte. Am 14. VII. hat Birgit Henschel aus unserem Convent der Gemeinde und uns eine gute Predigt gehalten, und am 21. VII. oblag den „Gregorianern“, wie wir in Gernrode genannt werden, die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes. Der bunte Abend in der Mitte der Woche nahm diverse Jubiläen in den Blick: zu gedenken mit vielen Rückblenden war an „35 x Gernrode-Wochen“, an „65 Jahre Gregorianik im Osten“ und an „80 Jahre Kirchliche Arbeit Alpirsbach“. Wenn das etwa kein Freudenfest wert ist! Das alles lag uns am Herzen und gehörte zu dieser Woche 2013.

Der Ausflugsnachmittag führte uns in schönste Natur, in das liebliche Bodetal. Wie immer ist der Convent danach ein bisschen beflügelt und singt die Vesper besonders begeistert. Aber nicht dies - nein, die Messe ist der Wochenhöhepunkt. Und ein solcher ganz besonders schöner war sie diesmal auch! Danke, liebe Dorothea Gölz-Most, danke lieber Andreas Konrath, dass Ihr dazu so absolut beigetragen habt! Das Messopfer betrug 887.- € und wurde bestimmt zu Flutopferhilfe in Aken und für die Gernröder Gemeinde, bei der wir uns zuletzt noch mit einer musikalischen Kaffeetafel für 35 mal Gastfreundschaft bedankt haben.

Prof. Christopher Schlage, Ritterhude, berichtet über die Jubiläumswoche in Bad Urach:
Das Einkehrhaus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg im wunderschönen Fachwerkstädtchen am Rande der Schwäbischen Alb bot einen vorzüglichen Rahmen für eine Jubiläumswoche der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach. Da wir nach der Sommerpause des Stiftes fast die einzigen Gäste der großen Einrichtung waren, konnten wir uns ganz ungestört den Stundengebeten, den Singübungen, dem Studium, den vorzüglichen Mahlzeiten und der Entspannung widmen.

Der Konvent bestand ganz überwiegend aus Personen, die mit den Stundengebeten vertraut waren. So konnten die Singübungen unter der Leitung von Karl-Georg Brumm aus Grevenbroich und Annegret Ernst-Weissert aus Alpirsbach überwiegend der Feinarbeit des Singens der Gregorianik gewidmet werden. Dabei bereicherten die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Kantoren (gilt für w und m!), grundlegend ergänzt durch die bekannt kenntnisreiche Unterstützung durch Gero Soergel, der, von Tübingen kommend, zeitweilig anwesend sein konnte.

Die Stundengebete konnten teils in der Stiftskapelle, direkt erreichbar innerhalb der Räumlichkei-ten des Hauses, teils (Laudes und Vesper) im Ostchor der Stiftskirche – zugänglich über den Hof - gehalten werden. Die unterschiedlichen akustischen Bedingungen zwangen vor allem bei den Psalmen zu ganz bewusstem Singen und Pausieren. Die Lesungen der Sext wurden ergänzt durch Zitate von Sören Kierkegard – ein schöner Gedanke, wobei der Zusammenhang beider Texte sich in der Kürze des Hörens allerdings mindestens einem Konventualen nicht so recht erschloss. Lebhaft vorgetragene Homilien von Pastor Henning Drude zum Benediktus bereicherten die Matutin.

Dem Dänen Sören Kierkegard war das Studium von Professor Christian Möller aus Heidelberg gewidmet. Es gelang ihm auf eindringliche Weise, dessen Leben und seine Gedankenwelt nahe zu bringen. Vor allem deren Zusammenhang und die gegenseitige Bedingtheit ließen selbst jemanden, der von Kierkegard vorher kaum mehr als den Namen kannte, so nachhaltig aufhorchen, dass er sich einer weiteren Beschäftigung mit ihm kaum entziehen kann. Hinweise auf und konkrete Angebote einschlägiger Literatur lassen dies als eine vom rector studiorum erwartete, mindestens aber erhoffte Reaktion erscheinen. Zu recht!!!

Den Besuch des berühmten Uracher Wasserfalles kann der Berichterstatter leider nicht kommentieren, da er nicht teilnehmen konnte. Berichte über den Ausflug am Mittwoch bei bestem Wetter waren durchweg sehr positiv.

Trotz der hohen Qualität der Teilnehmer – aktiven wie passiven – und der glücklichen Ausgewogenheit der Geschlechter war die begrenzte Teilnehmerzahl – nur knapp 20 – für den Anlass des 80-jährigen Jubiläums der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach bedauerlich.

Zuletzt folgt der Bericht von Pfr.in Birgit Henschel über die Herbstwoche in Tübingen:
Herzlichen Glückwunsch zum ungewöhnlichen Programm der Festwoche rund um Richard Gölz, den „Kantor Schwabens“ im Evangelischen Stift zu Tübingen!

Anlässlich des 80jährigen Bestehens standen nicht allein Vorbereitung und Singen der Stundengebete und der Gregorianischen Messe sowie ein Studium zu dem früheren Stiftsmusikdirektor Richard Gölz auf dem Programm. Ebenso gab es einen Einblick in die Arbeit des Filmteams um Professorin Sabine I. Gölz, eine Enkelin von Richard Gölz aus den USA, die dazu einlud, Ausschnitte aus den Vorarbeiten zu einem Dokumentarfilm über Richard Gölz zu erleben. Als reizvoll erwies es sich, danach auch die Reaktionen von Menschen aus Gölz‘ Familie, seiner ehemaligen Wankheimer Gemeinde und schließlich seiner Arbeit als orthodoxer Priester mit zu erleben. Prof. Joachim Conrad gestaltete, - wie bereits 1994 - das theologische Studium der Woche rund um Richard Gölz. (…) Dazu hielt er einen öffentlichen Vortrag zum Thema, der ausgezeichnet bündelte, was an Gölz‘ vielfältigem Schaffen bis heute fasziniert. Nicht zuletzt stand ein ‚Offenes Singen‘ - geleitet von Kirchenmusikdirektor Prof. Ingo Bredenbach - auf dem Programm. In ihm ging alles um das Chorgesangbuch, das Gölz 1934 herausgegeben hat. Es zielte auf die Mitgestaltung der Tübinger Motette in der Stiftskirche zum Ende der Woche.

(… An) Kantor KMD Prof. Gero Soergel (…) beeindruckte mich sein unermüdliches Streben, die alten Melodien, den lateinischen Worten der Bibel zugedichtet, in der Neufassung des Lutherdeutschs nicht zu verbiegen, sondern in neuem Glanz erklingen zu lassen. Unermüdlich lud er ein, den Klang der Stimmen schmiegsam und ausdrucksstark in den alten Melodien zu bewegen, und ließ hören, warum es Gölz so wichtig war, bei aller Würde und Schönheit der Melodien die Worte sauber zu artikulieren. Schreibt Gölz im Geleitwort zu seinem Gesangbuch: „Das Beste und Schönste an der alten Kirchenmusik sind die Texte“, so hätte es ihn sicher ebenso gefreut, auch bei Ingo Bredenbachs Offenem Singen dessen unentwegtes Erinnern an ein deutliches Sprechen mitzuerleben. Bredenbachs profunder Vorbereitung, seinem Temperament und Wortwitz ist es zu danken, dass aus der bunten Schar von mehr als 60 ad-hoc-Singenden bis zum Ende der Probe ein Chor geworden war, der seine ‚Gölz‘-Auswahl von 15 Stücken aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte mit Begeisterung aufnahm. (…) Der Einblick in das Werden des Films über Richard Gölz, die theologischen Diskussionen über Brüche und Entwicklungen in seinem Leben und Glauben, Singübungen und Stundengebete im Tübinger Stift und am Samstag das Mitfeiern der Gregorianischen Messe in Bebenhausen und anschließend der Motette in Tübingen, all das war ein großes Geschenk. Es lässt nur ahnen, wie sehr Gölz darum gerungen und sich dafür eingesetzt hat, eine Weggefährtenschaft zu finden, die mit ihm Gottes Anbetung singen und sagen und seine geheimnisvolle Gegenwart feiern möchte. Seitdem haben viele in der weltweiten Ökumene daran mitgearbeitet, dieses Erbe aufrechtzuerhalten und je auf ihre Weise weiter zu entwickeln. Davon zeugten die Tage in Tübingen. Danke dafür! (…)

Vorschau

Da wir seit einigen Jahren aufwändig und ansprechend gestaltete Jahresprospekte (Folder) mitschicken, habe ich entschieden, die technischen Details im Rundbrief wegzulassen, weil sie dem Faltblatt zu entnehmen sind. Zur nächst bevorstehenden Epiphaniaswoche in Heiligkreuztal hat Pfarrerin Barbara Wurz eine eigene Einladung verschickt, aus der ich zitieren darf:

„Wir freuen uns, als Rector Studiorum Herrn Dr. Klaus W. Müller begrüßen zu dürfen, der über das Thema „Martin Luther und Erasmus von Rotterdam. Der Streit um die Willensfreiheit und seine bleibende Aktualität“ referieren wird. Er schreibt dazu:
„Ich will anhand von Texten der theologischen Tradition deutlich machen, worum es bei diesem Streit eigentlich geht. Das möchte ich dann mit weiteren Texten aus Geschichte und Gegenwart vertiefen - von Kant, Schopenhauer, Nietzsche bis Bieri, Roth, Singer, Searle usw.“

Als Kantorin wird uns Elisabeth Hofmann wieder sicher durch die musikalischen Herausforderungen der Stundengebete führen. Gregorianik ist alles andere als monotone Litanei, vielmehr verschmelzen Gebetstext und –klang zu einem lebendigen Ganzen. Elisabeth Hofmann möchte den Konvent begleiten, im Gesang zusammenzuwachsen und die Stundengebete lebendig werden zu lassen.“

Das Studium bei der Frauenwoche in Bursfelde steht noch nicht fest. Ich gehe davon aus, dass zu gegebener Zeit eine separate Einladung zu dieser Woche an die früheren Teilnehmerinnen verschickt werden wird.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat aus Anlass des 500sten Reformationsjubiläums eine sog. Lutherdekade ins Leben gerufen, für die u.a. die frühere hannoversche Landesbischöfin und kurzzeitige Vorsitzende des Rates der EKD, Dr. Margot Käßmann, als „Luther-Botschafterin“ tätig ist. Jedes Jahr dieser Dekade hat einen thematischen Schwerpunkt. Der Leitungskreis hat uns zum Ziel gesetzt, in den Jahresprogrammen für die Gregorianischen Wochen auch diese Themen zu berücksichtigen. Im Jahr 2014 ist dieses Thema „Kirche und Politik“, denn wir blicken auf 80 Jahre „Theologische Erklärung von Barmen“ zurück, mit der die Bekennende Kirche sich gegen die Versuche der Nationalsozialisten zur Wehr setzte, auf die Kirche Einfluss zu gewinnen. In zwei der geplanten Wochen wird auf dieses Jahresthema der Lutherdekade Bezug genommen. In der Pfingstwoche in Hildesheim wird Rektor i.R. Dr. Karl-Adolf Bauer das Studium über die Barmer Thesen als „Frage nach der Gemeinschaftsgestalt der Kirche“ halten. In der Sommerwoche in Alpirsbach wird Oberkirchenrat i.R. Dr. Volker Faigle, der viele Jahre theologischer Referent in der Dienststelle des Bevollmächtigten der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union und unmittelbar an der Gestaltung der Beziehungen zwischen unserer Evangelischen Kirche und den politischen Verantwortungsträgern beteiligt war, das Thema „Kirche und Politik in unserer Demokratie“ behandeln.

In der ersten Sommerwoche in Gernrode wird der emeritierte Professor für Praktische Theologie in Leipzig, Dr. Wolfgang Ratzmann, unsere gegenwärtige Gottesdienstpraxis im Licht der Historie der Kirchenzeremonien in Sachsen von 1732 kritisch betrachten. Und in der Herbstwoche in Heidelberg bieten wir - hoffentlich unter Beteiligung vieler Studentinnen und Studenten – eine „Einübung in gregorianische Spiritualität“ an mit den Professoren Joachim Conrad, Christian Möller und Gero Soergel als Rectores studiorum. Diese Woche lege ich Ihnen schon jetzt besonders ans Herz! Sie zielt auch darauf ab, neue und jüngere Interessenten für unsere Kirchliche Arbeit Alpirsbach zu gewinnen.

Außerdem sei auf den Alpirsbacher Invokavit in Berlin-Pankow und den Alpirsbacher Advent in Benz / Usedom hingewiesen, der übrigens in diesem Jahr 2013 vom 29. November bis 1. Dezember unmittelbar bevorsteht.

Aus dem Leitungskreis

Es ist Erfreuliches zu berichten! In der Sommerwoche des Jahres 2000 in Blaubeuren wurde zum ersten Mal nicht aus den „gräulichen Heften“ gesungen, sondern aus einer „präparierten“ Ausgabe der Stundengebete des Sonntags. Unser hochgeschätzter, 2011 verstorbener Kirchenmusikdirektor Hans-Dieter Schlosser hat diese Arbeit aufgenommen, alsbald ist ihm Prof. Gero Soergel zur Seite getreten, dann hat sich Dr. Thomas Bergholz in die Materie hineingekniet, und als er für mehrere Jahre als theologischer Lehrer nach Südostasien ging, hat Elisabeth Hofmann seinen Part übernommen. Seither ist die Arbeit ohne Unterbrechung fortgegangen, zum Teil auf Wegen, die sich als nicht zielführend erwiesen (im Venite-Psalm hieß das vor der Revision „Irreweg“), mit der Folge, dass bereits Fertiggestelltes noch einmal von vorne bearbeitet werden musste. Viele haben sich inzwischen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzugesellt: Anne Winkler, Erich-Walter Pollmann, Joachim Conrad, Andrea Morgenstern, Rudolf Rienau. Ich habe immer wieder in den Rundbriefen über die Neubearbeitung des Alpirsbacher Antiphonale berichtet und um Ihre Fürbitte für dieses ambitionierte Werk und um Spenden dafür gebeten. Doch Mal um Mal hat sich das Erscheinen wenigstens eines ersten Ergebnisses verzögert, sodass ich am Ende gar keinen Mut mehr hatte, das Thema anzuschneiden.

Nun ist die erste Neuausgabe erschienen! Es handelt sich um die Complet für die Gemeinde, in einer handlichen, bibliophilen, fadengehefteten und in blaue Leinwand gebundenen Ausgabe. Das Bändchen kostet 6,00 Euro.
Und die zweite Ausgabe folgt sogleich: Der Band Weihnachten und Epiphanias ist schon in der Druckerei und wird noch vor Weihnachten erscheinen und für die Epiphaniaswoche in Heiligkreuztal zur Verfügung stehen. Er wird € 20,00 kosten. Wir hoffen, dass auch die Bände „Ostern“ und „Pfingsten“ oder wenigstens einer von beiden rechtzeitig zu den kommenden Wochen fertig werden. Bestellungen bitte an die Geschäftsstelle (Adresse im Impressum der Website oder über das Kontaktformular der Website).

In Vorbereitung sind der Band mit den Messen und die Bände der Wochentage „Sonntag“, „Montag“ und „Donnerstag“. Dafür müssen wir noch Geduld aufbringen. Die Mitarbeitenden setzen sich in respektgebietender und höchst dankenswerter Weise für den Fortgang der Edition ein. Aber sie machen das ehrenamtlich neben ihren sonstigen und oft eigentlichen beruflichen Aufgaben!

Die Ton-Dokumentar-Aufnahme, die zum Jubiläumsjahr entstand, ist mit Ausnahme der gesprochenen Zwischentexte und des Begleitbüchleins fertig. Es sind Mitschnitte aus den Wochen in Heiligkreuztal, Bursfelde, Gernrode, Alpirsbach und Fürstenwalde sowie eine spezielle Aufnahme mit einer kleinen, eigens zu diesem Zweck gebildeten Schola. Der Ton-Ingenieur Alexander Noelle hat die Wochen des Jahres 2012 begleitet und die Aufnahmen gemacht, dazu einige Orgel-Aufnahmen auf der neuen Winterhalter-Skulpturen-Orgel in unserer „Mutterkirche“, dem Münster Alpirsbach und eine Aufnahme mit Orgel und Schlagzeug. Es wurde eine Auswahl unter dem Gesichtspunkt des Kirchenjahrs und der Stundengebete im Tageslauf getroffen. Dass die CD noch nicht erschienen ist, habe allein ich zu verantworten, weil mir die Kraft zur Fertigstellung der Texte fehlte. Aber ich bin jetzt dabei und hoffe, bald damit fertig zu werden. Diese CD wird Anfang 2014 fertiggestellt und dann käuflich (EUR 10 plus Porto) und bestellbar sein (bei der Geschäftsstelle, deren Adresse im Impressum der Website angegeben ist - oder über das Kontaktformular der Website).

Zu guter Letzt

Bitte melden Sie sich sofort zu den Wochen an, an denen Sie teilnehmen wollen! Wir brauchen dringend einen frühzeitigen Überblick!

Darf ich außerdem wie immer herzlich und dringend darum bitten, der Stiftung die jährlich erbetenen € 20.- bis € 30.- zukommen zu lassen? Auch ein geringerer Betrag ist hilfreich - und natürlich ein höherer erst recht willkommen! Es gibt ja nun neue Kontonummern, nämlich die „International Bank Account Number“ (IBAN), für unser Konto: DE 74 4765 0130 0000 0129 71,
dazu den „Bank Identity Code“ (BIC), die frühere Bankleitzahl. Dieser Code ist für uns: WELADE3LXXX. Dafür benötigt man die entsprechenden neuen Überweisungsträger.
Die alte Kontonummer ist aber noch 2 Jahre lang verwendbar: Kto. 12971, Sparkasse Detmold,
BLZ 476 501 30

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit, frohe Weihnachten und ein behütetes Jahr 2014 und grüße Sie herzlich. Seien Sie Gott befohlen!

Ihr D. Rüdiger Schloz