Jubiläums-Sommerwoche 26. bis 30. August 2013 in Bad Urach

Das Einkehrhaus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg im wunderschönen Fachwerkstädtchen am Rande der Schwäbischen Alb bot einen vorzüglichen Rahmen für eine Jubiläumswoche der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach. Da wir nach der Sommerpause des Stiftes fast die einzigen Gäste der großen Einrichtung waren, konnten wir uns ganz ungestört den Stundengebeten, den Singübungen, dem Studium, den vorzüglichen Mahlzeiten und der Entspannung widmen.

Der Konvent bestand ganz überwiegend aus Personen, die mit den Stundengebeten vertraut waren. So konnten die Singübungen unter der Leitung von Karl-Georg Brumm aus Grevenbroich und Annegret Ernst-Weissert aus Alpirsbach überwiegend der Feinarbeit des Singens der Gregorianik gewidmet werden. Dabei bereicherten die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Kantoren (gilt für w und m!), grundlegend ergänzt durch die bekannt kenntnisreiche Unterstützung durch Gero Soergel, der, von Tübingen kommend, zeitweilig anwesend sein konnte. 

Die Stundengebete konnten teils in der Stiftskapelle, direkt erreichbar innerhalb der Räumlichkeiten des Hauses, teils (Laudes und Vesper) im Ostchor der Stiftskirche – zugänglich über den Hof - gehalten werden. Die unterschiedlichen akustischen Bedingungen zwangen vor allem beim Singen der Psalmen zu ganz bewusstem Singen und Pausieren. Die Lesungen der Sext wurden ergänzt durch Zitate von Soeren Kierkegard – ein schöner Gedanke, wobei der Zusammenhang beider Texte sich in der Kürze des Hörens allerdings mindestens einem Konventualen nicht so recht erschloss.  Lebhaft vorgetragene Homilien von Pastor Henning Drude zum Benediktus bereicherten die Matutin.

Dem Dänen Soeren Kierkegard war das Studium von Professor Christian Möller aus Heidelberg gewidmet. Es gelang ihm auf eindringliche Weise, dessen Leben und seine Gedankenwelt nahe zu bringen. Vor allem deren Zusammenhang und die gegenseitige Bedingtheit ließen selbst jemanden, der von Kierkegard vorher kam mehr als den Namen kannte, so nachhaltig aufhorchen, dass er sich einer weiteren Beschäftigung mit ihm kaum entziehen kann. Hinweise auf und konkrete Angebote einschlägiger Literatur lassen dies als eine vom rector studiorum erwartete, mindestens aber erhoffte Reaktion erscheinen. Zu recht!!!

Den Besuch des berühmten Uracher Wasserfalles kann der Berichterstatter leider nicht kommentieren, da er nicht teilnehmen konnte. Berichte über den Ausflug am Mittwoch bei bestem Wetter waren durchweg sehr positiv.

 Trotz der hohen Qualität der Teilnehmer – aktiven wie passiven – und der glücklichen Ausgewogenheit der Geschlechter war die begrenzte Teilnehmerzahl – nur knapp unter 20 – für den Anlass des 80-jährigen Jubiläums der Kirchlichen Arbeit Alpirsbach bedauerlich, findet

Christopher Schlage, Ritterhude.